Madeira ist ja schon lange nicht mehr das damalige, einstige verstaubte Rentnerparadies für Wandervögel, sondern eine modern touristisch erschlossene Insel, die viel zu bieten hat für alle Altersklassen. So auch für Mountainbiker. Und natürlich ist dazu jede Menge Information bereits zu finden. Deshalb stelle ich heute mal nicht die „20 schönsten Mountainbike-Touren“ oder die schönsten Locations, die Sie mit dem Rad auf Madeira erkunden können vor, sondern ich nehme einen anderen Betrachtungswinkel ein.
Ganz im Osten zeigt sich Madeira von seiner atemberaubend-schroffen Seite: Felsküste, türkisblaues Meer, steife Brise – atemberaubendes Panorama auf die zwei vorgelagerten Inseln Cevada und Farol. Bei klarem Wetter können Sie vom Ostkap eventuell sogar die Ilhas Desertas oder die Nachbarinsel Porto Santo sehen. Als Naturschutzgebiet werden Sie diese Landschaft allerdings nur erwandern können. Das Auto oder der Bus müssen draußen bleiben. Aber so kommen Sie auch in den Genuss von unberührter Natur, die zudem je nach Jahreszeit ein anderes Gesicht zeigt.
Wann ist das Blumenfest auf Madeira? Immer am zweiten Wochenende nach Ostern. Und zwar in Funchal. Der Tradition nach begrüßen wir auf Madeira mit dem Blumenfest den Frühling – und das Fest zieht zu Recht jedes Jahr zahlreiche Besucher in Madeiras Hauptstadt, wo es dann zahlreiche unterschiedlichste Veranstaltungen sowie ein abwechslungsreiches bunt-blumiges 😉 Programm gibt. Und zwar über viele, viele Tage – wie sich das für ein richtiges Festival gehört. Letztes Mal dauerte das Blumenfest Madeiras vom 05. Mai bis zum 29. Mai 2022.
Landestypische Gerichte, Spezialitäten oder explosive moderne Küche – auf Madeira können Sie in den zahlreichen Restaurants der Insel alles gleichermaßen genießen. Geprägt ist die Küche vom Meer, exotischen Früchten und Gemüse. Grundsätzlich und ursprünglich ist die Küche Madeiras eher rustikal und bestand früher vorwiegend aus Eintöpfen mit Reis, Süßkartoffeln, eventuell Knoblauchwurst oder Fisch.
Ob Wandern, die gute Luft genießen, Mountainbike fahren, Wassersport, Ausflüge oder baden – alles, was einen wunderschönen Urlaub mit Sommerfeeling ausmacht, können Sie auf Madeira eigentlich das ganze Jahr über genießen. Wer’s nicht glaubt, darf hier oder aus anderer Quelle gerne weiterlesen. Denn dank des subtropisch-milden Klimas ist es immer angenehm – und einen wirklichen Winter kennen wir hier auf Madeira nicht.
Auch im Garten unserer Quinta Alegre haben wir eine kleine Plantage mit Madeira-Bananen – denn Bananen wachsen auf Madeira das ganze Jahr und prägen das Bild unserer grünen Insel. Dass die Banane hier so gut gedeiht, liegt natürlich an den guten klimatischen Bedingungen, die die Banane auf Madeira vorfindet: angenehm-warme Temperaturen das ganze Jahr – und viele Sonnenstunden.
Es ist wirklich wunderschön: Im Laurisilva, zu Deutsch Lorbeerwald, eröffnet sich dem Wanderer auf Madeira eine einzigartige, nahezu mythische Stimmung. Gerade in den frühen Morgenstunden: im Nebel tauchen dann die Silhouetten der uralten knorrigen Bäume auf, umwachsen von Flechten, Moos und Farnen – als stille Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Denn Madeiras Laurisilva gehört zu den wenigen Gebieten, in denen dieser immerfeuchte Wald noch vorkommt.
Immer mehr Menschen legen auch im Urlaub oder auf Reisen Wert auf Nachhaltigkeit. Begriffe, die fallen, sind dann: sanfter Tourismus, grün reisen oder nachhaltig urlauben. Kurz: verantwortungsvoller Tourismus. Die Gründe dafür? Verschieden: von Naturverbundenheit bis Verantwortungsbewusstsein. Bei vielen Reisenden fängt das schon mit dem Verkehrsmittel zur Reise an den Urlaubsort an. Im Fall Madeira kommt wohl leider nur der Flug infrage.
Als ich vor 36 Jahren Madeira das erste Mal betrat, war ich sofort begeistert: das satte Grün, diese Üppigkeit der Vegetation, die Weite des Atlantiks. Ein unglaublicher Anblick bot sich: die Ausblicke von den Steilküsten, die Vielfalt dieser Insel und die Lebensfreude der Menschen hier. Das war 1986 – kurz darauf bin ich von Gelsenkirchen nach Madeira umgesiedelt. Seitdem hat sich viel verändert: vor allem das Image der Insel!